Beinverlängerung – welche Systeme gibt es dafür und wie funktionieren diese?

Dr. Axel Becker ist Spezialist für Beinverlängerung, Facharzt für Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie, Facharzt für Orthopädie & Unfallchirurgie und führt in seiner Freiburger Spezialklinik kosmetische Beinverlängerungen durch. Dafür kommt – nur hier – eine von ihm entwickelte, weltweit einzigartige minimalinvasive Beinverlängerungsmethode BETZBONE® zum Einsatz.

Lesen Sie, welche Beinverlängerungsimplantate es gab und gibt und lernen Sie die Unterschiede der verschiedenen Systeme kennen. Und auch, welche Grundprinzipen der Kallusdistraktion/der Beinverlängerung zugrunde liegen.

Wer kam eigentlich darauf, dass man Beine verlängern kann? Wer hat das Prinzip der Beinverlängerung erfunden?

Erfinder des Grundprinzips der Beinverlängerung ist Dr. Gavriil Abramovich Ilizarov 1921 – 1992. Der in der Russischen Föderation tätige Chirurg und Arzt erfand auch die Apparatur zur Verlängerung von Gliedmaßen-Knochen. Eine Apparatur, die heute den Namen des Erfinders trägt. Der „Ilizarov-Apparat“ ist eine Art externer Fixationsapparat, der in der orthopädischen Chirurgie zur Verlängerung oder Umformung beschädigter Knochen – Arme und Beine- zum Einsatz kam. Beispielsweise bei Knochenbrüchen, Knochenverformungen, Unfälle etc.

Was besagt das Grundprinzip der Beinverlängerung, der Kallusdistraktion?

Der Chirurg und Arzt hat entdeckt, dass ein durchtrennter Knochen zwischen den durchtrennten Knochenenden neue Vorknochen – genannt Kallus – bildet. So entstand das Ilizarov Grundprinzip einer Kallusdistraktion.

Die Kallusdistraktion verständlich erklärt von Dr. med. A. Becker

„Wenn man einen durchtrennten Knochen beziehungsweise die beiden Knochenenden kontrolliert auseinanderzieht, dann ist es nicht so, dass hier immer wieder fester Knochen ist, und dieser bricht bei jedem Auseinanderziehen viele Male aufs Neue. Vielmehr ist es so, dass zwischen den Knochenenden der sogenannte Kallus sitzt, der eine – ich nenne es mal – Kaugummi ähnliche Struktur hat. Diese (Kaugummi ähnliche) Struktur kann man in einer gewissen definierten Geschwindigkeit auseinanderziehen.

Was versteht man nun unter einer definierten Geschwindigkeit? In Bezug auf den Kallus heißt das: Zieht man diese Struktur zu langsam auseinander, kann es sein, dass sich die Struktur wieder verknöchert. Zieht man den Kallus zu schnell auseinander, besteht die Gefahr, dass die Struktur reißt. Daraus kann sich eine sogenannte Pseudarthrose entwickeln. Unter einer Pseudarthrose versteht man eine Struktur, in der ein Knochen nicht heilen kann.

Wenn wir also das Ilizarov-Prinzip als Grundlage für die moderne Beinverlängerung nutzen, heißt das Folgendes: Wenn Beine verlängert werden sollen, müssen wir zwangsläufig Knochen durchtrennen – anders geht es nicht. Und wir müssen die beiden Fraktur-Enden in einer definierten Geschwindigkeit auseinanderziehen.

WISSENSWERT: Die Problematik aus heutiger Sicht beim Thema Beinverlängerung ist nicht die definierte Geschwindigkeit des Auseinanderziehens der Knochenenden. Das Problem ist die Stabilisierung dieses Vorgangs. Denn die beiden Knochenenden müssen ja gleichmäßig auseinandergezogen werden, dürfen sich nicht verschieben bzw. die dreidimensionale Richtung muss unter allen Umständen gewahrt sein. Sonst kommt es zu einer Fehlachsabweichung, zu krummen Beinen, X-Beinen oder O-Beinen. Selbstverständlich muss das muss zwingend verhindert werden.

Welche Möglichkeiten, Techniken und Systeme dafür gibt?

Welche Systeme und Techniken braucht es für eine Beinverlängerung bzw. für ein definiertes Auseinanderziehen des Kallus?

Sie haben den vorhergehenden Abschnitt gelesen? Prima, dann ist klar, die Struktur zwischen den durchtrennten Knochen muss für eine Beinverlängerung kontrolliert auseinandergezogen werden. Für diesen Vorgang braucht es Systeme, mit der es möglich ist, die Geschwindigkeit der Distraktion zu kontrollieren (kontrolliertes Auseinanderziehen) und es braucht Systeme für die Beinverlängerung, die zugleich – während des Auseinanderziehens des Kallus –  eine hohe Stabilität gewährleisten.

Welche Systeme für eine Kallusdistraktion gibt es? Welche Systeme zur Stabilisierung gibt es? Was sind die Vorteile, die Nachteile?

Kommen wir zuerst zu den externen Fixateuren:  Was ist ein externer Fixateur? Ein externer Fixateur ist eine Apparatur außerhalb des Körpers, beispielsweise außerhalb des Oberschenkels. Der Fixateur/Ringfixateur ist eine spezielle Konstruktion, mit zahlreichen Drähten, Schrauben und Gewinden, die für eine Stabilisierung des Knochens sorgen. Eigenschaft des externen Fixateurs: Zahlreiche Drähte und Splints gehen durch die Hautoberfläche, durch Weichteile und durch den Knochen, um diesen zu stabilisieren.

Diese Eigenschaft ist zugleich auch der Nachteil des externer Fixateurs bzw. aller externen Fixateure denn: Alle externen System haben immer eine Verbindung mit der Hautoberfläche und mit dem Knochen. Somit ist das Risiko, dass Keime und Bakterien in den Körper eindringen immer da. Zugleich sind externe Fixateure große, starre Apparaturen, die Bewegungen stark einschränken.

Welche Alternative zu externen Fixateuren, externen Systemen zur Stabilisierung gibt es?

Die Alternative zu externen Stabilisierungsapparaten sind interne Stabilisierungssysteme also interne Fixateure zur Kallusdistraktion. Interne Systeme sind von außen nicht sichtbare Stabilisierungen in Form eines Nagelsystems, das eine Verschiebung der Knochenenden verhindert. Dieses Nagelsystem wird in den Knochen eingebracht und stabilisiert den Knochen.

Gut zu wissen: Sind die internen Nagelsysteme nur zur Stabilisierung gedacht, so sprechen wir von soliden Nägeln. Haben diese Nagelsysteme den Mechanismus der Verlängerung integriert, so sprechen wir von sogenannten Distraktions-Marknägeln. Bei diesen sogenannten Distraktions-Nagelsystemen unterscheiden wir wiederum subgruppen anhand des Mechanismus der Verlängerung. Wir unterscheiden rein mechanische Nägel, elektrische Nägel und magnetische Systeme.

Was sind rein mechanische Nägel zur Beinverlängerung?

Rein mechanische Stabilisierungs-/Verlängerungsnägel sind mit einem „Ratschensystem“ ausgestattet. Die Distraktion/Verlängerung erfolgt somit über das Auseinanderschieben des Nagels. Sprich über ein Gewinde im Verlängerungssystem, das mit einem Mikro-Ratschensystem verbunden ist. Die Verlängerung des Knochens erfolgt also, verkürzt ausgedrückt, durch limitierte Rotation in einem Kreisausschnitt. Der Name des Nagels, der dieses Grundprinzip zuerst hatte, ist der ALBIZZIA Nagel. Nach Einstellung der Produktion des ALBIZZIA Nagels haben sich mehrere andere Verlängerungs- und Stabilisierungssysteme zur Kallusdistraktion entwickelt, die diesem mechanischen Grundprinzip folgen, nämlich der BETZONE und der GUICHET-Nagel.

Erwähnenswert bei den rein mechanischen Nägeln wäre noch der ISKD-Nagel. Dieser Verlängerungsnagel wurde aber vom Markt genommen, da die Kontrolle über den Vorschubmechanismus schlecht war.

Elektrische Verlängerungsnägel – so funktionieren diese

Elektrische Verlängerungsnägel haben im Inneren des Nagels einen Motor eingebaut. Dieser Motor treibt eine Gewindespindel an, die durch ein Induktions-Patch-Field von außen gesteuert wird. Das Patch Field ist unter der Haut implantiert. Beispiel für einen elektrischen Nagel dieser Gruppe ist der Fitbone.

 

"Wir setzen einzigartige Standards im Fachbereich Beinverlängerung. Weltweit."

Dr. med. Axel Becker, Spezialist für ästhetische Beinverlängerung

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